Was ist Amateurfunk

Amateurfunk, das weltumspannende Abenteuer...
Von Roland Britschgi, HB9TNU


Amateurfunk ist ein durch Staatsverträge international anerkannter Funkdienst gleichbedeutend dem Seefunk-, Flugfunk- oder Sicherheitsfunkdienst. Der Amateurfunk wurde als Experimentierfunk weltweit anerkannt. Ihm sind auch heute noch Entwicklungen und Forschungserfolge in der Kommunikationstechnik zu verdanken. Jede Amateurfunkstation ist mit dem Anfang seinem Rufzeichen eindeutig zu identifizieren aus welchem Land er kommt.    

Wer sind Amateurfunker?

Im Prinzip können Leute wie Du und ich eine Amateurfunk Lizenz erwerben. Es gibt aber auch viele Prominente Funkamateure hier eine kleine Auswahl:

Cliff Richard (Sänger), König Juan Carlos I. (Spanien), James Cameron , (Regisseur „Titanic“), Priscilla Presley  ( Schauspielerin, Frau von Elvis) um nur einige zu nennen. Ebenso ist es neuerdings Pflicht für alle Kosmonauten und Astronauten die Amateurfunkprüfung zu erlangen.

Amateurfunker haben als Grundlage ihrer Tätigkeit eine Prüfung zu bestehen. Sie ist beim Bundesamt für Kommunikation (BAKOM) in Biel abzulegen und umfasst Bereiche der Technik und Vorschriften über den Aufbau und den Betrieb der Funkstation.

Es sind also fundierte Kenntnisse in der Elektronik, 
Mikroelektronik, 
Digitalelektronik,  
Radio / FernsehTechnik, 
HF-Technik und Röhrentechnik gefordert.
 Sowie Kenntnisse des Internationalen und nationalen Radioreglement und Vorschriften über das Frequenz-managment. 
Die Kosten für die Ausbildung betragen je nach Ausbildungsort zwischen 180.- Fr. und ca. Fr. 2000.-

Ist es dann geschafft kann es losgehen.

 Was darf ein Funkamateur?

Nun habe ich erst mal die Lizenz erarbeitet, mit dieser kann ich nun bei der BAKOM eine Konzession beantragen.
Die Lizenz alleine als solches berechtigt mich NICHT eine Funkstation zu betreiben, 
da nur mit einer Konzession ist das erhaltene Rufzeichen (Call) gültig.

Kraft seiner Lizenz darf der Funkamateur seine Sende und Empfangsgeräte sowie die Antenne selber bauen und modifizieren. 
Er darf mit einer maximalen Sendeleistung von 1000 Watt  Verbindungen auf allen ihm zugeteilten Frequenzen 
in alle Kontinente tätigen. Er darf auch aktiv an Experimente und Funkverbindungen mit der NASA und ESA z.B. 
mit der Int. Raumstation ISS oder dem Space Shuttle teilnehmen. 

Je nach Betriebsart können Sprache, Bilder, Daten, oder sogar Fernsehsignale übertragen werden. 
Aber auch das alt ehrwürdige morsen ist immer noch aktuell. 
So können mit kleiner Sendeleistung und Antennen über Kontinente hinweg Verbindungen hergestellt werden. 
Ebenso gibt es diverse von Funkamateure gebaute Satelliten. 
Es gibt auch die Möglichkeit Funksignale mit Hilfe von Meteoriten Reflexion oder Mondreflexion zurück zur Erde zu senden. 
Dies benötigt aber eine enorme Antennenanlage. 

Die  erfolgreich getätigten Verbindung werden in der Regel mit einer so genannten QSL – Karte bestätigt. 
Dort sind: Datum, Zeit in UTC, Frequenz, Betriebsart und Signalstärke vermerkt
 und werden meist noch durch den Absenden mit einem Stempel oder einer Signatur verifiziert, welches sehr wichtig ist um Diplome zu beantragen.

 

 
QSL-Karten, sog. Verbindungsbestätigung von Ost nach West

Award oder auch Diplom genannt

 

Hier  sieht man die alte Amateurstation im Verkehrshaus Luzern

Amateurfunk im Notfall

 In Naturkatastrophen ist vielfach der Amateurfunk die einzige Verbindung zur Aussenwelt.
Das beste Beispiel war das starke Erdbeben und der dadurch resultierende Tsunami.
Eine Indische Amateurfunk Expedition war zu dem Zeitpunkt auf den Andamanen Inseln im Indischen Ozean.
Also direkt im Epizentrum des Erdbebens.
Als das unfassbare geschah waren die Funkamateure die einzige Verbindung zum indischen Festland.
(Es berichten grosse Zeitungen wie New York Times etc. über den Einsatz der Funkamateure)

 

Wer mehr über das Hobby Amateurfunk wissen möchte oder auch mal Live bei einem Experiment möchte kann sich ungeniert an mich wenden. Oder man kann sich auch im Internet auf www.uska.ch  informieren..